Die Welt der digitalen Währungen wie Bitcoin kann für Menschen über 60 Jahren auf den ersten Blick befremdlich und kompliziert wirken. Doch beim näheren Hinsehen lassen sich Kryptowährungen durchaus verstehen. In diesem Artikel wird in einfachen Worten erklärt, was digitale Währungen sind, wie sie funktionieren und warum sie für die Generation 60+ durchaus interessant sein können.
Was sind digitale Währungen?
Digitale Währungen wie Bitcoin sind eine Form von digitalem Geld. Im Gegensatz zu herkömmlichen Währungen wie Euro oder Dollar gibt es keine physischen Münzen oder Scheine. Digitale Währungen existieren nur virtuell auf Computern und im Internet. Sie werden mittels Kryptografie abgesichert und sind dezentral organisiert, d.h. es gibt keine zentrale Kontrollinstanz wie eine Zentralbank.
Die bekannteste digitale Währung ist Bitcoin. Daneben existieren aber noch hunderte weitere sogenannte Kryptowährungen wie Ethereum, Litecoin oder Ripple, die auf vielen verschiedenen Börsen wie Bit UREX GPT, Coinbase oder Kraken gehandelt werden. Der Begriff „Kryptowährung“ leitet sich von der verwendeten Verschlüsselungstechnik (Kryptografie) ab.
Wie funktionieren digitale Währungen?
Digitale Währungen basieren auf der Blockchain-Technologie. Die Blockchain ist eine Art verteiltes Datenbanksystem, das alle Transaktionen mit einer digitalen Währung speichert und für alle Teilnehmer einsehbar macht.
Jeder Block in der Blockchain enthält dabei eine Reihe von Transaktionen. Ein Netzwerk aus Computern (sogenannte „Miner“) stellt die nötige Rechenleistung zur Verfügung, um neue Blöcke zu erzeugen und Transaktionen zu verifizieren.
Dadurch entsteht ein fälschungssicheres und manipulationssicheres System, das ohne eine zentrale Kontrollinstanz auskommt – ideal für digitale Währungen wie Bitcoin & Co., die auch für die Generation 60+ interessant sein können. Die Integrität und Sicherheit wird allein durch kryptografische Methoden und einen Konsensmechanismus gewährleistet.
Wie erwirbt man digitale Währungen?
Um digitale Währungen zu nutzen, benötigt man als erstes eine digitale Geldbörse (Wallet). Hier werden die Bestände an digitalen Coins gespeichert. Es gibt Wallets für Desktop-Computer, Smartphones und als Hardware-Lösung.
Zum Kauf von digitalen Währungen kann man spezielle Börsen nutzen. Dort tauscht man herkömmliche Währungen wie Euro gegen digitale Coins. Mittlerweile bieten auch einige Neobroker den Handel mit Kryptowährungen an.
Eine weitere Möglichkeit ist das sogenannte Mining. Dabei stellt man Rechenleistung zur Verfügung, um neue Coins zu erzeugen und Transaktionen zu verifizieren. Als Gegenleistung erhält man dann selbst einen Anteil an den neu geschürften Coins.
Worin liegt der Nutzen von digitalen Währungen?
Digitale Währungen bieten eine Reihe von potenziellen Vorteilen:
- Dezentral organisiert, keine Abhängigkeit von Zentralbanken
- Rasche, günstige Überweisungen weltweit möglich
- Anonymität der Nutzer und Transaktionen
- Fälschungssicherheit durch kryptografische Absicherung
- Unabhängigkeit von politischer und wirtschaftlicher Situation eines Landes
Für viele Menschen dient Bitcoin und Co. inzwischen als Spekulationsobjekt und Investitionsmöglichkeit. Aufgrund teils heftiger Kursschwankungen eignen sich digitale Währungen aber nur bedingt als stabiles Zahlungsmittel.
Sind digitale Währungen auch etwas für über 60-Jährige?
Auch wenn digitale Währungen auf den ersten Blick sehr technisch und kompliziert wirken, gibt es durchaus Argumente, warum sie auch für Menschen ab 60 interessant sein können:
- Alternativer Vermögenswert: In Zeiten von Null- und Negativzinsen suchen viele nach Alternativen, um ihr Erspartes vor Inflation zu schützen. Hier können digitale Währungen eine Option im Rahmen einer breit gestreuten Vermögensaufteilung darstellen.
- Technikaffinität: Viele Menschen über 60 sind heute durchaus technikaffin und offen für digitale Innovationen wie Online-Banking oder Kontaktlos-Zahlungen. Digitale Währungen sind da nur der nächste logische Schritt.
- Werteübertragung: Indem man sich mit digitalen Währungen beschäftigt, lernt man Neues dazu und bleibt geistig fit. Das neu erworbene Wissen kann man dann an Kinder und Enkel weitergeben.
- Privatsphäre: Digitale Währungen ermöglichen anonyme Transaktionen. Das kann für Menschen, die Wert auf Privatsphäre legen, ein Vorteil sein.
Allerdings sind auch gewisse Risiken zu beachten, auf die im folgenden Abschnitt eingegangen wird.
Mit welchen Risiken sind digitale Währungen verbunden?
Bevor man in digitale Währungen investiert, sollte man sich der Risiken bewusst sein:
- Volatilität: Die Kurse und Preise schwanken teilweise extrem und sind nur schwer vorherzusagen. Das Verlustrisiko ist hoch.
- Komplexität: Digitale Währungen sind für Laien schwer zu verstehen. Fehler bei der Aufbewahrung können zum Totalverlust führen.
- Betrug: Es lauern viele Betrüger, die mit falschen Versprechungen Kunden locken und dann ausnehmen. Besondere Vorsicht ist geboten.
- Regulierung: Je stärker digitale Währungen reguliert werden, desto mehr verlieren sie ihren eigentlichen Charakter. Das politische Umfeld ist mitentscheidend.
Aus diesen Gründen eignen sich digitale Währungen nur als Beimischung im Rahmen einer breiten Vermögensstreuung. Maximal 5-10% des vorhandenen Kapitals sollten investiert werden, um die Risiken zu minimieren.
Schritt für Schritt: So kommt man als Einsteiger in die Welt der digitalen Währungen
Als Einsteiger sollte man behutsam und mit kleinen Summen beginnen, um sich mit der neuen Materie vertraut zu machen. Hier ein schrittweiser Leitfaden:
1. Informieren und Wissen aneignen
Zunächst ist es wichtig, sich ausführlich über digitale Währungen zu informieren, z.B. durch Lektüre von Büchern, Artikeln und Anleitungen. Nur wer die Grundlagen versteht, kann fundierte Entscheidungen treffen.
2. Digitale Geldbörse einrichten
Als nächstes richtet man eine digitale Geldbörse (Wallet) ein, um die erworbenen Coins sicher zu verwahren. Beliebte Anbieter sind beispielsweise Exodus, Electrum oder Ledger.
3. Kaufplattform auswählen
Über spezielle Handelsplätze können dann mit normalem Geld digitale Coins erworben werden. Empfehlenswert für Einsteiger sind z.B. Bison, Bitcoin.de oder Coinbase.
4. Ersten Kauf abwickeln
Hat man sich für eine Plattform entschieden, wird ein Account angelegt und durch eine kleine erste Investition getestet, ob alles funktioniert. Mit diesem Schritt macht man die ersten praktischen Erfahrungen.
5. Entwicklungen beobachten
Ist alles eingerichtet, behält man die weitere Entwicklung auf dem Markt im Auge und informiert sich laufend über neue Entwicklungen, um zukünftige Entscheidungen fundiert treffen zu können.
Fazit
Digitale Währungen wie Bitcoin sind eine innovative Technologie, die auch für über 60-Jährige interessant sein kann. Allerdings ist aufgrund der Risiken Zurückhaltung und eine sorgfältige Herangehensweise ratsam. Wer sich langsam in die Materie einarbeitet, kann von den Möglichkeiten dieser Anlageklasse profitieren, sollte dies aber immer mit Bedacht und Weitsicht tun.